Ungewisse Zukunft
Wild Boys melden nach Saisonende Insolvenz an
Die Bombe platzte erst nach der Saison. Über zwei Jahre lang hatten sich die Fans in Chemnitz mit sportlich ganz kleinen Brötchen abfinden müssen. Am Ende soll das alles nichts genutzt haben. Ausgerechnet der DEB mit seinen Forderungen zum Reindl-Pool soll die im Dezember 2012 noch abgewendete Insolvenz der Sachsen nun doch noch zur traurigen Gewissheit gemacht haben.
Zumindest, wenn man den Verantwortlichen in Chemnitz Glauben schenken darf, denn die Lage und die Aussagen der vielen verschiedenen Beteiligten sind genauso undurchsichtig, wie es die Zukunft der Wild Boys ist. Dass die Saison 2013/14 die letzte gewesen sein könnte, die man in der Oberliga Ost am Küchwald erlebt hat, scheint mehr als nur wahrscheinlich zu sein. So steht man nach zwei Jahren Sparkurs, wirtschaftlichen Konsolidierungsversuchen und sportlicher Schmalkost nun vor einer äußerst Ungewissen Zukunft. Wie und ob es weitergeht beim Tabellenvorletzten, wird der Sommer zeigen. Angesichts dieser Entwicklungen tritt die sportliche Seite fast in den Hintergrund. Doch zumindest in der Spielzeit 2013/14 wurde in Chemnitz noch Oberliga-Eishockey gespielt, auch wenn erneut mit knappem Etat gewirtschaftet werden musste und schon im Vorfeld keine großen Sprünge zu erwarten waren. Rang sieben war ein abzusehendes Ergebnis. Erst ganz spät hatten die Wild Boys ihren jungen Kader im Sommer abschließend formiert, dabei aber quasi auf der Schlussgeraden der Vorbereitung noch für Überraschungen gesorgt. Die Verpflichtung von Sebastian Staudt als erstem Torhüter war so eine. Mit dem erfahrenen Mann zwischen den Pfosten konnte man der jungen Mannschaft von Neu-Coach Andre Dietzsch vielleicht doch mehr zutrauen. Staudt, der zum besten Goalie im Osten gewählt wurde, blieb den Wild Boys jedoch nur bis Dezember erhalten, dann zog es ihn nach Straubing in die DEL. Auch wenn Staudts Abgang bitter war, der Kader war auch ohne ihn alles andere als chancenlos. Der Tabellenrang täuscht ein wenig über die eigentliche Saisonleistung hinweg, denn die Schießbude der Liga waren die Wild Boys sicher nicht. So deutete sich, auch wenn es die Endabrechnung nicht auf den ersten Blick offenbart, durchaus eine Steigerung an, was auch den Zuschauern nicht verborgen blieb.
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