Fr. 25.04.03 - Abfahrt nach Helsinki
Eigentlich war geplant von Prag aus in die Finnische Hauptstadt zu fliegen. Doch leider hatten sich zu wenig Leute für die reise angemeldet. Da das Reiseunternehmen in München ansässig ist wurden wir gefragt ob wir auch ab München fliegen. Natürlich haben wir sofort zugesagt ohne zu ahnen wie toll die Deutsche Bahn ihre Verbindungen gestaltet. Um nicht zu knapp am Flughafen anzukommen kam nur eine Verbindung in Frage. Die wie folgt aussah:

„Die Bahn kommt“
Chemnitz 21:11 Uhr – Riesa 22:14 Uhr, Weiter um 22:22 mit dem Nachtzug nach München (über Leipzig, Halle, Nürnberg, Donauwürth, Treuchtlingen, Augsburg).
Da aber in Leipzig, Halle und Nürnberg die Lok gewechselt und auch Wagen ab- und angehangen wurden war man dann um 6:17 in München-Pasing wo es 6:23 mit der S-Bahn zum Flughafen(7:13) ging. Alles im allen also 10 Stunden Bahnfahrt. Wenn man bedenkt das noch vor Jahren Züge von Chemnitz nach München in nur 6 Stunden direkt gefahren sind , ist es doch wohl ein großer Fortschritt denn das Unternehmen Deutsche Bahn gemacht hat.

Sa. 26.04.03 - Flug nach Helsinki
Da der Flug aber erst 11:25 los ging hatte man genug Zeit sich auf dem Flughafen die Zeit zu vertreiben. Nach einem Kaffee wurde erst einmal ein Rundgang gemacht. Danach haben wir uns auf einer Bank gemütlich gemacht, als uns die tolle Idee kam noch ein preiswertes Bier zu kaufen. Also ging es zu Edeka und es wurde sich für ein Köstritzer Schwarz entschieden. Wieder auf der Bank und die Flaschen geköpft kamen zwei nette Herren in zivil die erst einmal dachten wir führen eine Personenkontrolle durch, leider hatten sie bei uns keinen Erfolg. Nur eine Minute (wenn überhaupt) später kamen wieder zwei(diesmal in Uniform) und na? Genau: Personenkontrolle. Auf unsere Frage ob es verboten wäre in Bayern Bier zu trinken, gab es ein nnaaaaa (oder wie immer bayrisch nein geschrieben wird). Nach geraumer Zeit begaben wir uns in Richtung Transitraum, dort angekommen stellte sich heraus das der Flug wohl doch etwas später losgeht, denn er war überbucht. Wie man uns später im Flugzeug mitteilte war ein defekt der Maschine schuld, so das man eine andere(kleinere) nehmen musste. Dann ging es endlich los.  Das beste auf dem Flug war allerdings der leckere Gin-Tonic, denn von guter Sicht war keine Rede. Etwa 15:30 Ortszeit war man gelandet und schon wieder stellte sich ein Problem heraus den der Shuttle zum Hotel kam erst 17:00 Uhr. Der Rest des Tages verbrachten wir im Hotel, da wir doch etwas fertig waren.

So. 27.04.03 - Deutschland – Japan 5:4
Nach dem Frühstück wurde die nähre Hotelgegend nach Einkaufsmöglichkeiten erkundet. Da wir vor sechs Jahren schon mal in diesem Hotel waren, wussten wir auch wo ein Laden ist, doch in diesem befand sich jetzt ein Baubüro. Aber ein wenig weiter stand ein großes Einkaufs – Center (was wir allerdings, wie sich später herausstellte, nicht nutzen mussten). Nachdem das alles gecheckt war ging es nach Helsinki-City dort trafen wir auch gleich Charly und Nico aus Glauchau. Sie waren gerade in Begriff zum Stadion zu fahren, also hielten wir sie auch nicht auf und schauten uns noch in der Stadt um. Dort fanden wir dann auch im Hauptbahnhof unseren Einkaufsmarkt für die nächsten Tage. Hatte er doch jeden Tag bis 22 Uhr geöffnet, so dass wir immer noch ein „billiges“ Bier mit zum Hotel nehmen konnten.
Dann machten wir uns auch auf den Weg zur Hartwall-Arena. Wo wir gleich eine ganze Menge BMDer( Petra, Werner, Platti, Attacke, Obelix u.a.) trafen. Also tranken wir zusammen ein Bier(0,4l = 4,50 €).
Da es im Stadion nur Sitzplätze gibt hatten wir auch Probleme eine Deutschen Block zu bilden, was an den nächsten Tagen dann doch noch gelang. Die Deutsche Mannschaft begann wie die Feuerwehr und ging schon nach 46 Sek. Durch einen Treffer von Andreas Morczinietz in Führung. Und sie machten auch weiter mit dem Toreschießen, so waren es Sven Felski(5.min.) und Tino Boos(9.min.) die auf 3:0 erhöhten. Alles dachte an ein ähnliches Ergebnis wie vor Jahresfrist als man mit 9:2 gewann. Doch weit gefehlt. Aus welchem Grund auch immer ging der Faden verloren und die Japaner verkürzten auf 3:2. Doch 15 Sekunden vor der Pausensirene  konnte Boris Blank noch den vierten deutschen Treffer erzielen. Im zweiten Drittel spielte das Deutsche Team auf unsere Seite zu und man dachte nun einige Tore zu sehen. Aber sie brachte die Scheibe einfach nicht im Kasten der Japaner unter. Dabei waren Chancen für mehre Treffer vorhanden, doch es blieb beim 4:2. Im Schlussdrittel konnten die Japaner in der 48.Minute wieder den Anschluss herstellen. Als dann drei Minuten vor Schluss Sven Felski mit seinem zweiten Treffer das Deutsche Team wieder auf zwei Treffer davon ziehen ließ, glaubten alle jetzt ist es gelaufen. Als dann auch noch die Japaner den Torwart herausnahmen gab es denn einhelligen Tenor, jetzt fällt das sechste Tor. Doch denkste kurz vor Schluss ließen die Japaner durch ihr viertes Tor die Deutsche Fangemeinte nochmals zittern. Aber das Team überstand die letzen Sekunden ohne ein weiteres Gegentor und so konnte der erste Sieg unter Dach und Fach gebracht werden.

Mo. 28.4.03 - Deutschland spielfrei
Da am Montag das deutsche Team spielfrei hatte und wir die Stadt Helsinki eigentlich schon kannten (Stadtrundfahrt während der WM 97), hatte wir uns vorgenommen ein Museum zu besuchen zumal an diesem tag auch der Himmel seine Pforten geöffnet hatte und das Wetter nicht unbedingt zu einem Stadtbummel eingeladen hatte. In diversen Info-Heften suchten wir ein Museum was auch geöffnet hat. Leider blieb diese Aktion ohne Erfolg, denn Montags haben so ziemlich alle geschlossen. Also fuhr man etwas später in die Stadt und durchstöberte so manche Läden. Als dann um 15:00 Uhr das Zetor öffnete war man vor Ort um gemütlich ein Bier zu trinken. Im Hotel ließ man dann den Tag ausklingen.

Di. 29.04.03 - Deutschland – Ukraine 3:1
Kurz nach Spielbeginn war im Stadion eine wahre Völkerwanderung. Grund dafür war, dass die Deutschen Fans endlich ihren gemeinsamen Block haben wollten und so traf man sich im Oberrang was die Stimmung auch gleich anwachsen ließ. Die Finnischen Ordner schauten zwar etwas komisch, ließen uns dann aber gewähren. Das deutsche Team bekann etwas zögerlich wenn nicht gar nervös, was sich aber nach einigen Minuten legte aber keinen zählbaren Erfolg brachte. Mitte des ersten Drittels musste man sagen das Chance nicht gerade Mangelware waren. Aber die Verwertung erinnerte doch an das zweite Drittel des Japanspiels. So kam was kommen musste, Deutschland macht das Spiel und die Ukrainer das Tor(18.min). Mit diesem Rückstand ging es dann auch in die Pause. Im Mitteldrittel das selbe Bild Das Deutsche Team war bemüht den Ausgleich zu erzielen, was dann in der 27.Minute auch gelang. Andreas Morczinietz war es der eine Überzahlsituation zum viel umjubelten Treffer nutze. In der 39. Minute gelang dann Martin Reichel sein erste Tor bei dieser WM, welcher zugleich die verdiente Führung für Deutschland bedeutete und die Tür zur Zwischenrunde öffnete. Im letzten Drittel merkte man der Ukraine an das sie sich nicht so leicht geschlagen geben will. Doch mit Geschick verteidigte das deutsche Team die knappe Führung. Als Marcel Goc in der 51. Minute eine Untezahl überlegen zum 3:1 abschloss, kannte der Jubel keine Grenzen und die letzten zehn Minuten wurden zur Feierstunde.

Mi. 30.04.03 - Slowakei – Deutschland 3:1
Am Tag des Vapaus(großes Studentenfest) haben wir uns vorgenommen so früh wie möglich in die Stadt zu fahren um so viel wie möglich von den Feierlichkeiten mitzubekommen. Für alle die noch nicht von Vapaus gehört haben, denen sei gesagt hierbei handelt es sich nicht um ein Volksfest wie wir es kennen sondern schlicht um ein Volksbesäufnis. Schon gegen Mittag kamen und so mache angetrunkene entgegen, allerdings hielt sich das ganze noch in Grenzen. Also fuhren wir zur Hartwall um zu sehen wie sich das Zachteam gegen den Weltmeister aus der Affäre zu ziehen vermag.
Als wir unsere Block betreten wollten um dann zu schauen wo man sich heute trifft, wurden wir gleich darauf hingewiesen das für die Deutschen Fans der Block 309 vorgesehen ist. Also konnte man wieder ordentlich für Stimmung in der sonst eher ruhigen Halle sorgen. Das erste Drittel war dann sehr ausgeglichen und das Deutsche Team konnte auch spielerisch mit den starken Slowaken mithalten. Nach genau 18:47 gespielten Minuten fiel der erste Treffer des Tages. Nicht etwa der Favorit ging Führung sonder der Außenseiter aus Deutschland. Torschütze war Len Soccio, der die Deutschen Fans von einem vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale träumen ließ. Es war aber allen klar dass die Slowaken im zweiten drittel etwas mehr machen werden. Und so war es dann auch. Palffy(25.min.) und Visnovsky(30.min.) brachten ihr Team in Front. Mit diesen knappen Ergebnis ging es ins letzte Drittel. Deutschland tat alles um noch einmal auszugleichen. Leider war der Gegner heute zu clever und entschied in der 53. Minute durch einen Treffer von Orszagh das Spiel zu seinem Gunsten. Aber die Deutschen Fans wussten dennoch die Leistung ihre Mannschaft zu schätzen und feierten ihr Team.
Nach dem spiel ging es sofort wieder in die Innenstadt in der nun schon reichlich viel los war. Wir machten uns auf den Weg ins Zetor, obwohl wir nicht viel Hoffnung hatten dort noch einen Platz zu bekommen. Erstaunlicher Weise bekamen wie dennoch einen, was vielleicht auch daran lag dass das Spiel Finnland – Tschechien auch erst zu Ende gegangen ist. Nach zwei Bier entschlossen wir uns noch eine andere Lokalität aufzusuchen. Auf dem Weg dahin konnte man schon erste Ausfälle bei einigen Finnen feststellen. So lagen im Park an der Mannerheimer schon die ersten auf der Wiese bzw. gar auf dem Weg. Ins Kappeli(kleine Hausbrauerei) ließ man uns allerdings nicht herein, Grund dafür war das Eishockeyoutfit. Also zogen wir weiter und landeten in der Cantina West(Tex-Mex-Bar). Wir hatten einen schönen Platz mit Blick auf die Strasse wo wir das lustige treiben weiter verfolgen konnten. Es dauerte auch gar nicht lange als sich zwei Typen auf der Strasse wälzten weil sie sich nicht mehr auf den Beinen halten konnten. Irgendwann beendeten wir diesen Abend und fuhren zum Hotel zurück.

Do. 01.05.03 - Rückreise
Am Morgen wurden erst einmal die Vorkommnisse vom Vortag ausgewertet, da doch einige dabei waren die diesen Brauchtum noch nicht kannten. Um 12:00 fuhr dann der Shuttlebus zum Flughafen wo es galt sich noch vier Stunden um die Ohren zu schlagen.
Was dann auch irgendwie gelang, kam man doch im Irisch Pub „The Oak Barrel“ noch einmal zu einem Bier zusammen. 16:05 Ortszeit hob dann die Maschine pünktlich ab und auch das Wetter stimmte, so das wir gute Sicht hatten. Von der Landung (17:50 Uhr) bis zur Abfahrt des Zuges(23:09) blieb dann auch noch eine Menge Zeit. Diese verbrachten wir im Airbräu, einem gemütlichen Restaurant im Flughafen. Als wir das Airbräu betraten trauten wir unseren Augen nicht auf fast allen Tischen stand Reserviert. Was wohl daran lag das die Preise (0,5l = 2,- €) für Münchner Verhältnisse recht billig sind. Dennoch haben wir einen Platz bekommen. Um 20:30 gab es dann auch noch eine Liveact mit Mark’n’Simon, einem lustigen Duo welches viele Parodien auf verschiedene Künstler hatte. Leider mussten wir dann gehen um uns noch einmal den Strapazen der Deutschen Bahn auszusetzen. Glücklicher Weise hatten wir diesmal ein Abteil für uns allein, so das wir uns auch richtig lang machen konnten. Um 8:41 waren wir dann endlich wieder in der Heimat und freuen uns schon jetzt auf die WM (Prag,Ostrau) im kommenden Jahr.